Münchens Mieten liegen 78 Prozent über dem Schnitt

2022-10-14 17:57:20 By : Mr. Chris Wang

München - Was für Zahlen! Die Mieten für eine Wohnung in München sind 78 Prozent teurer als der Durchschnitt in de Bundesrepublik. Das sind Deutschlands teuerste Mietstädte.

Eine 75-Quadratmeter-Wohnung kostet in Deutschland durchschnittlich 534,75 Euro Miete. In München sind es: 952,50 Euro. München – darf’s a bisserl mehr sein? Ja, und zwar ganze 78 Prozent! Die Landeshauptstadt dominiert damit weiterhin den Wohnindex der Marktforscher F+B – und zwar in allen Belangen: 12,70 Euro pro Quadratmeter Miete. Und wer gar kaufen will, blättert für den Quadratmeter 5290 Euro hin. Und im Umland schaut’s nicht besser aus …

Ein Blick auf die Top 50 der teuersten Städte – ab 25.000 Einwohner – zeigt: Die Metropolregion München sucht in Deutschland weiterhin seinesgleichen. Stichwort Eigentumswohnung: Unter den ersten (und teuersten) zehn Plätzen rangieren neben München sechs Städte aus dem Umland: Unterschleißheim, Dachau, Germering, Olching, Fürstenfeldbruck und Freising. Allesamt vor den Metropolen Hamburg, Frankfurt am Main und Stuttgart!

Nicht viel anders sieht’s in Sachen Mietpreise aus (Tabelle unten). Auffällig ist zudem die Preis-Schere zwischen Protz- und Normalo-Straßen in München: Laut Wohn-Index gibt es weitererhin Viertel, in denen der Quadratmeter 7,50 Euro Miete kostet – ein paar Ecken weiter zahlt man dann 22 Euro! Die gute Nachricht: Seit dem vergangenen Quartal stagnieren die Mieten in München – und die Kaufpreise sind sogar um 1,3 Prozent gesunken.

Kaufen und mieten – Unterschleißheim ist Deutschlands zweitteuerstes Pflaster! Die tz hat bei Bürgermeister Christoph Böck (49, SPD) nachgefragt:

Herr Böck, was ist da los?

Christoph Böck: Das ist keine Überraschung, schon beim vorigen Ranking standen wir auf Platz zwei. Das liegt an den Kriterien: Städte ab 25.000 Einwohner. Bei weniger stünden einige Umland-Gemeinden vor uns!

Böck: Grünwald, Garching, Ismaning.

Trotzdem: Wie lebt es sich in der zweitteuersten Stadt Deutschlands?

Böck: Wir haben einen guten Mix aus günstigen und teureren Wohnbereichen. Und das wollen wir so beibehalten. Die Stadt braucht Gutverdiener – aber auch Menschen, die etwa in sozialen Bereichen arbeiten.

Zweitteuerste Stadt – Fluch oder Segen?

Böck: Stolz bin ich auf den Titel nicht. Wir wissen, dass wir Probleme haben: teure Mieten, explodierende Kaufpreise. Kita-Mitarbeiter etwa können sich die Stadt oft nicht leisten.

Böck: Wir als Kommune müssen günstigen Wohnraum entwickeln und bereitstellen – und dann müssen Fördermittel her!