Passierte Tomaten im Öko-Test: Schimmel in jedem fünften Tomatenpüree - n-tv.de

2022-05-21 09:46:52 By : Ms. Jane Chan

Passierte Tomaten sind beliebt. Allerdings sind sie mit Vorsicht zu genießen. So zeigt eine Untersuchung von Öko-Test, dass sich in vielen Produkten giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen finden lässt. Immerhin schneiden aber auch 17 mit Bestnote ab.

Klar ist, Spaghetti in Tomatensauce gehen immer. Aber man muss noch nicht einmal ein besonderer Fan der italienischen Küche sein, um nicht hin und wieder passierte Tomaten zum Kochen zu verwenden - sei es in Saucen oder Suppen. Die sogenannte Passata gibt es in der Dose, in der Glasflasche oder im Tetrapack. Das Tomatenpüree hält sich lange und ist praktisch in der Verwendung.

Allerdings sollten Verbraucher bei passierte Tomaten auf der Hut sein, denn laut einer aktuellen Untersuchung von Öko-Test haben 9 von 49 passierten Tomaten im Test haben ein deutliches Problem mit Schimmelpilzgiften (Alternariatoxine). Für diese gibt es keine gesetzlich geregelten Grenzwerte in Deutschland. Vom Verzehr rät Öko-Test klar ab: "Das Gift Altenariol hat in Zellstudien das Erbgut geschädigt und eine östrogenähnliche Wirkung gezeigt", erklärt das Test-Team. "Die in unserem Test häufiger festgestellte Tenuazonsäure (TEA) hat in Tierversuchen die Bildung körpereigener Proteine gehemmt, was zu Organschäden führen könnte." Ergosterol etwa ist zwar nicht schädlich, weist aber auf die Verarbeitung schimmeliger Tomaten hin.

Fünf der getesteten Tomatenprodukte weisen erhöhte Alternariatoxinwerte auf, weiter vier stark erhöhte - also Schimmelpilzgifte. Auffallend viele Bioprodukte sind unter den Aussetzern. Ein Hersteller führte als Grund an, dass er seine Tomaten nicht mit chemischen Fungiziden, also mit Antipilzmitteln behandele. Allerdings haben es 19 von 27 Bio-Herstellern auch ohne gut hinbekommen.

Spuren von gleich zwei Pestiziden fanden die Tester im "Bio Passata Natur" der Drogeriemarktkette Dm. Das gab Punktabzug: "Denn von Bio-Produkten erwarten Verbraucher, dass sie frei von Pestiziden sind", so das Team von Öko-Test. Hier reichte es trotzdem für die Bewertung "gut".

Zwei Produkte bekamen mit "ungenügend" die mieseste Bewertung. Dies sind: "Bio Zentrale Tomaten Passata", 0,29 Euro pro 100 Gramm, " Mondo Italiano Passierte Tomaten" (Netto), 0,09 Euro pro 100 Gramm.

Eine Geschmacksbeurteilung fand nicht statt. Untersucht wurde aber, ob die Tomaten genug natürlichen Farbstoff Lycopin enthalten. Er deutet darauf hin, dass vor allem reife rote Früchte im Tomatenpüree gelandet sind. Nur das Netto-Produkt Mondo Italiano hatte zu wenig davon. Auch der Herkunft der Tomaten wurde unter anderem nachgegangen, denn e ine italienische Abfülladresse garantiert noch nicht, dass die Tomaten auch aus Italien stammen. Zudem wurde geschaut, ob die roten Kullern unter fairen Arbeitsbedingungen und wassersparend angebaut werden.

Immerhin schneiden 17 Passata mit Bestnote "sehr gut" ab. Unter anderem waren dies: "Alnatura Passata fein passiert Natur", 0,14 Euro pro 100 Gramm, " Edeka Tomaten fein passiert, 0,18 Euro pro 100 Gramm" und " Ja! Passierte Tomaten" (Rewe), 0,09 Euro pro 100 Gramm.