Korkwand: Tipps zum Auswählen und Befestigen

2022-05-29 00:33:55 By : Ms. Selina Bie

In Ihrem Kopf herrscht kreatives Chaos und Sie müssen ganz dringend Ihre Gedanken ordnen? Sie haben keine gute Idee für die Familienfotowand? Ihr Nachbar ist ein wenig laut? Dann schnell in den Baumarkt und eine Korkwand gekauft. Nachhaltiger und schöner können Sie Ruhe und Ordnung kaum schaffen.

Eine Korkwand ist perfekt, um die Gedanken zu ordnen oder kreatives Chaos im Kopf zu beseitigen.

Kork ist ein Material, das aus Teilen des Stammes der Korkeiche gewonnen wird. Es wächst unter der Rinde, ist sehr elastisch, wasserabweisend und schlecht brennbar. Es hält Temperaturen von 120 Grad bis minus 220 Grad Celsius aus. Strukturell ähnelt Kork einer Honigwabe.

Eine Zeit lang galt Kork als unglaublich angestaubtes Material, wurde stiefmütterlich behandelt oder einfach ignoriert. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Kork ist zurück – modischer und stylischer denn je. Von Schuhen und Taschen über Stühle, Mäppchen, Untersetzer, Buchumschläge bis zu Korktapeten, Fußbodenbelägen und der ordnungsschaffenden Korkwand gibt es mittlerweile alles. Kaum eine Sparte, die den veganen, nachhaltigen Rohstoff noch nicht für sich nutzt.

Eine ganze, die halbe oder nur einen Teil der Wand mit Kork zu gestalten ist nicht nur der Raumtemperatur und dem Raumklima förderlich, sondern harmoniert auch mit jedem Stil: Shabby Chic, Metall, Rattan, Glaselemente, Keramik, Vollholzmöbel – der Allrounder Kork passt sich an. Auch farblich gibt es viele Nuancen und eine große Auswahl. Wenn Sie beispielsweise eine komplette Außenwand des Hauses als Korkwand gestalten wollen, dann isolieren Sie auch gleich das Zimmer mit. Für Bad und Küche gibt es spezielle Nassbereich-Lösungen. Und wenn ihr Nachbar sich mehr oder weniger erfolgreich als Schlagzeuger versucht, dann kann eine ordentliche Korkwand Ihre Nerven schonen.  

Egal ob Sie die ganze Wand oder nur einen Teil der Wand mit Kork verkleiden – gut für's Raumklima ist es in jedem Fall. Hier finden Sie eine Anleitung, wie Sie diese Fuchs-Pinnwand selber machen können.

Prinzipiell gibt es Kork ab 0,8 Millimetern zu kaufen. Wandkork, also der, den Sie für eine dekorative Korkwand ohne Pin-Möglichkeit brauchen, fängt bei einer Stärke von drei Millimetern an. Das Material gibt es entweder auf der Rolle zu kaufen oder aber in Plattenform. Wenn Sie die ganze Wand damit verkleiden möchten, sollte es zudem mittelkörniger Kork sein. Dann sind die einzelnen Materialstreifen oder die kleinen Fugen zwischen den Platten nicht mehr wahrnehmbar. Wenn Sie eine Art überdimensionales Memoboard haben möchten, also eine Kork-Pinnwand ohne Rahmen, um ihre Projekte übersichtlich planen zu können oder beispielsweise einen stylischen Untergrund für die Familienurlaubsfotos möchten, dann sollten Sie einen Korkwandbelag von acht bis zehn Millimetern anbringen. Denn die meisten Pinnadeln haben eine Spitze von etwa elf Millimetern. Ob Sie dafür Rollen- oder Plattenkork nehmen, ist Ihre Wahl – je nach Größe. Soll die ganze Wand bepinnbar sein oder nur ein Teil? Auch bei diesem Projekt ist die mittlere Körnung zu bevorzugen. Die grob gekörnte Korkwand eignet sich hingegen ausgezeichnet zur Wärme- und Geräuschisolierung. So bleiben sowohl die Kälte als auch die musikalischen Gehversuche Ihres Nachbarn draußen. Zwischen fünf und 15 Millimeter sollte das Material dick sein – mehr hilft hier mehr. Korkplatten und auch der Rollenkork, einmal auf die gewünschten Maße zugeschnitten, sind quadratisch bis quaderförmig. Das muss ja aber so nicht bleiben. Das Material lässt sich ohne große Kraftanstrengung und Spezialwerkzeug ganz einfach in jede gewünschte Form schneiden. Es reichen eine Schablone für die Form, ein Cuttermesser und eine ruhige Hand. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein Stammbaum aus Kork mit den Fotos der Familie? Oder einfach ein wilder Formenmix? Manche Hersteller bieten sogar schon fertig zugeschnittene und kolorierte Sechsecke an – oder auch Weltkarten.

Noch kreativer: Gestalten Sie nach Lust und Laune eine 45 Millimeter dicke Korkplatte und hängen Sie sie anstatt eines Gemäldes auf. Streichen Sie sie weiß oder grün, mit Streifen oder Punkten, mit Glitzer oder eben ohne – Korkwand mal anders. Diese Idee eignet sich auch gut für Kinderzimmer – wenn die Korkwand nicht bemalt, sondern thematisch nach Lieblingsmärchen oder jahreszeitlich passend dekoriert wird, können die jungen Künstler sich regelmäßig neu austoben und ihrem Zimmer einen ganz persönlichen Touch verleihen. Wer es noch einen Schritt näher an der Natur möchte, kann sich auch Korkrinde an die Wand hängen. Dafür wird die rohe Korkeichenrinde auf einen Presskork geklebt. Sie kann dann beispielsweise als Raumtrenner zwischen Küche und Essbereich an der Wand befestigt werden. Auch die Korkrinde hat schall- und wärmedämmende Eigenschaften und ist damit bestens geeignet, zugige Eingangsbereiche oder Flure nicht nur optisch aufzupeppen, sondern ihnen auch mehr Wärme zu verleihen.

Kork lässt sich ohne große Kraftanstrengung und Spezialwerkzeug ganz einfach in jede gewünschte Form schneiden.

Wichtig vor der Montage: Wenn der Kork bei Ihnen ankommt, lassen Sie ihn 48 Stunden in dem Zimmer liegen, in dem Sie später ihre Korkwand gestalten möchten. Das Material muss sich akklimatisieren, um ideal zu funktionieren. Je stärker Sie die Korkwand nutzen, desto besser sollten Sie sie befestigen. Eine Pinnwand in der Küche muss resistenter und robuster sein als ein Dekobild im Wohnzimmer. Im Zweifelsfall kombinieren Sie zwei Methoden: Kleben: Manche Hersteller liefern selbstklebende Korkplatten – in allen Größen und auch in bunt. Gute Untergründe für diese in der Montage einfach zu handhabenden Platten sind Gips, Plastik, Glas, Beton, Ziegel – also eigentlich alles. Sofern es trocken, sauber und staubfrei, aber nicht zu rau ist. Wenn Ihnen die selbstklebende Variante zu teuer ist oder die Lieferung zu lange dauert, ist die erste Wahl, um Kork an der Wand zu befestigen, ein Korkkleber. Diesen benutzen Sie nach Packungsanweisung. Aber auch mit einem Holzkleber, Zweikomponentenkleber und Acrylkleber lässt sich Kork anbringen. Achten Sie bei diesen Klebern aber aufs Gewicht des Korks – nicht alle schaffen es, jeden Korktypen anzukleben. Lesen Sie die Anleitungen durch. Je gröber der Kork für die Korkwand ist, desto leichter ist er: Feinkörniger Kork ist am schwersten, die mittelgrobe Körnung ist mittelschwer und der grobkörnige Kork ist am leichtesten. Alle Korkarten müssen, wenn sie an der Wand befestigt werden, vollflächig eingeleimt werden. Sowohl der Rollenkork, den Sie dann ähnlich wie eine Tapete befestigen, als auch der Plattenkork. Sollte der Untergrund uneben sein oder aus verschiedenen Materialien bestehen, ist es ratsam, ihn vorher zu grundieren oder zu versiegeln. Nageln: Wer nicht kleistern möchte und eine Fläche von weniger als einem Quadratmeter hat, kann die Korkwand auch mit Nägeln befestigen – wenn der Untergrund Nägel hebt. Dafür suchen sie Nägel mit breitem Kopf, messen zehn Zentimeter von jeder Ecke des Korks und hämmern an diesen Stellen jeweils einen Nagel in die Korkwand. Weitere zwei in die Mitte.  Eine Pinnwand sollte alle 20 Zentimeter einen Nagel haben. Schrauben: Auch mit Dübeln und Bohren können Sie Ihre Korkwand anbringen. Messen Sie zehn Zentimeter von jeder Ecke ab und versenken Sie in jedem Messpunkt eine Schraube. Dann zwei in der Mitte der Korkwand. Sollte die Korkwand groß oder schwer sein, dübeln Sie sie alle 25 Zentimeter fest.

Reinigen Sie die Korkwand mit warmem Wasser und zwei Tropfen milden Spülmittels. Lassen Sie sie gut trocknen. Alle paar Monate können Sie die Korkwand mit flüssigem Bienenwachs imprägnieren.