Fahrbericht: VW Caddy 2.0 TDI - Kicker

2021-12-13 00:39:57 By : Mr. Jason Huang

Hochdach-Kombi mit viel Platz - modernes Digital-Cockpit - 122 PS Diesel - ab 32.398 Euro

Der Caddy ist der extrem geräumige und vielseitige Bruder des VW Golf. Obwohl der Hochdach-Kombi unter dem Dach der Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen agiert, ist an ihm nichts Spartanisches. Fahrverhalten, digitale Talente und das Angebot an Assistenzsystemen liegen auf Pkw-Niveau. Im Fahrbericht: Der Caddy 2.0 TDI mit 122 PS Zweiliter-Diesel und 7-Gang-DSG.

VW Caddy: Jetzt in der fünften Generation unterwegs. VWN

So sieht es aus: Technisch hat VW – in diesem Fall die Nutzfahrzeugsparte – den Caddy mit dem Golf VIII verbrüdert. Das sieht man an der sehr eleganten Front mit den (optionalen) LED-Scheinwerfern. In Richtung Wagenmitte geht es allerdings steil bergauf, dann folgt die Form der Funktion eines überaus praktischen Hochdachkombis. Der Caddy ist 1,83 Meter hoch und gleichzeitig 1,85 Meter breit – Raumgröße im Quadrat. Ein schöner Anblick ist die voluminöse Heckscheibe mit integriertem VW-Logo; es wird auf beiden Seiten von den Vertikalen der Rückleuchten flankiert.

So ist es aufgebaut: Auch beim Armaturenbrett ist der Caddy komplett Golf. Mit anderen Worten: Auf Wunsch gibt es ein von herkömmlichen Bedienelementen befreites digitales Cockpit mit frei konfigurierbarem Fahrerdisplay und großem Touchscreen, der ein gestochen scharfes Bild überträgt; Die für das Licht zuständige berührungsempfindliche Tastatur befindet sich links neben dem Lenkrad. So weit, so schön, so modern und überhaupt nicht spartanisch für Nutzfahrzeuge. Nun zum Aber: Auch die unbequemen, unbeleuchteten und viel kritisierten Wischerschieber hat der Caddy für Temperatur und Lautstärke angepasst. Das Infotainment braucht Zeit zum Hochfahren, wenn es einmal komplett ausgefallen ist. Und die Sprachsteuerung reagierte nicht immer intelligent.

Sehr komfortabel reisen Sie auf den aufpreispflichtigen ErgoComfort-Sitzen, die das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken (AGR) tragen. Die Verarbeitungsqualität ist einwandfrei. Und obwohl beim Golf mehr Hartplastik verwendet wurde, weist der Kunststoff dennoch eine optisch und haptisch ansprechende Narbenstruktur auf.

Grüße aus dem Golf: Digitales Cockpit im Caddy. VWN

Wie viel Platz es gibt: Die Breite des Raumes ist fast unendlich. Dass die Fondpassagiere viel Beinfreiheit haben und die hohe Kastenform viel Kopffreiheit erzeugt, ist angesichts des großzügigen Laderaums fast eine Randnotiz – Kofferraum wäre eine Untertreibung. Hinter der großen und damit ausladenden Heckklappe haben wir es geschafft, einen Wäschetrockner unterzubringen, und der Caddy schluckte unsere Fahrräder lässig, wohlgemerkt aufrecht und mit wenig Kraftaufwand, denn die Ladekante ist angenehm niedrig. Es stehen minimal 1213 und maximal 2556 Liter Fassungsvermögen zur Verfügung. Ein breites Spektrum, das auf die Variabilität zurückzuführen ist: Die Caddy-Rücksitze lassen sich nicht nur wegklappen und „aufrollen“, sondern auch schnell und flexibel erweitern.

Dazu gibt es viele praktische Ablagen, ab „Life“-Ausstattung gibt es auch Schubladen unter den Vordersitzen sowie einen kleinen Mülleimer auf der Fahrerseite und die ergonomischen Komfortsitze sind mit Klapptischen an den Lehnen ausgestattet.

Vor allem Familien dürften den unkomplizierten Einstieg über die beidseitigen Schiebetüren genießen, wodurch die Warnung an die Kids, beim Ein- und Aussteigen auf das daneben geparkte Fahrzeug aufzupassen, hinfällig wird.

Das geht: Mountainbike, aufrecht transportiert. VWN

Die Großfamilie kann das 7-Sitzer-Paket mit dritter Sitzreihe (880 Euro) bestellen oder die Langversion des Caddy kaufen, die „Maxi“ heißt und knapp 2900 Euro Aufpreis kostet. Und drinnen gibt es auch einen Caddy zum Wohnen, er heißt "California" und kann mit einer Miniküche und einem Zelt ausgestattet werden.

Was ihn antreibt: Der Top-Antrieb der Caddy-Reihe funktionierte in unserem Testwagen: Der 90 kW / 122 PS starke Zweiliter-TDI, der mittels Twin-Dosing-System abgasgereinigt wird, in Kombination mit einem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe, das ebenso präzise wie schnell schaltend ist und dessen Gänge jenseits eines kleinen Schalthebels liegen. Hätten wir es nicht besser gewusst, hätten wir die Diesel-Identität verpasst, denn der laufruhige TDI verrät sie akustisch kaum. Fahrtechnisch hingegen merkt man, wo man steht, und das ist positiv – das bereits bei 1600 Touren zur Verfügung stehende Drehmoment von 320 Newtonmetern bringt kräftige Durchzugskraft, das Ansprechverhalten und die gleichmäßige Leistungsabgabe sind absolut zufriedenstellend.

So fährt es sich: In puncto Fahrwerkstechnik gehen Golf und Caddy unterschiedliche Wege. Hinten setzt der Kastenwagen noch auf eine robuste und belastbare Starrachse, die in der aktuellen fünften Generation von einem Längslenker geführt wird, und die bisher verbauten Blattfedern wurden durch eine Schraubenfederkonstruktion ersetzt. Damit hat der Caddy im Vergleich zu seinen Vorgängern deutliche Fortschritte beim Fahrkomfort gemacht, erreicht aber noch nicht die Agilität und das sanfte Abrollverhalten des Golf.

Unterstützung findet der Fahrer durch eine Vielzahl von Assistenten. Der Spurhalteassistent und der Abbiegeassistent, der beim Überqueren der Gegenfahrbahn hilft, Unfälle zu vermeiden, sind ab Werk installiert; VW hat die wichtigsten Helfer im Paket „Travel Assist“ (ab 2.235 Euro, je nach Ausstattung) zusammengefasst; Weitere Optionen sind der Anhängerrangierassistent „Trailer Assist“ (ab 666 Euro), eine Rückfahrkamera (ab 292 Euro) oder die sehr gut funktionierende Fernlichtsteuerung (ab 167 Euro).

Was er verbraucht: Der Zweiliter-TDI ist ein sparsamer Antrieb; Sie wissen wieder, was Sie in einem Diesel haben. Im Schnitt bescheinigt uns der Caddy 5,6 l/100 km, selbst eine Vier aufs Komma ist recht gut zu erreichen, und selbst bei flotter Fahrt auf der Autobahn wollte die Sieben-Liter-Marke nicht fallen.

Hoch hinaus: Der Kastenwagen hat viele praktische Talente. VWN

Was es bietet: Das einfach ausgestattete Basismodell „Caddy“ beinhaltet unter anderem Abbiege- und Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung, Radio mit kleinem Touch-Farbdisplay und USB Typ-C Schnittstelle, Klimaanlage sowie elektrisch regel- und beheizbar Außenspiegel

Was es kostet: Ab 32.398 Euro inklusive Mehrwertsteuer.

Was wir meinen: Ab einer Länge von 4,50 Metern holt der Caddy das Beste aus dem variablen Raum heraus. Ein praktischeres und geräumigeres Fahrzeug ist für Familien und Kunden mit viel Platz im Allgemeinen kaum vorstellbar – sofern sie nicht mit einem XXL-Van durchs Land fahren wollen. Das vom Golf adaptierte Bedienkonzept führt den Hochdach-Kombi in die digitale Moderne, hat aber auch Schwächen. Der sparsame Diesel verdient Lob. Preislich gibt sich der Caddy selbstbewusst – es braucht nicht viel, um den 122-PS-TDI mit DSG jenseits der 40.000-Euro-Grenze zu konfigurieren.

Hubraum 1968 ccm, Zylinder 4, Leistung 90 kW / 122 PS bei 2750 – 4250/min, max.Drehmoment 320 Nm bei 1600 – 2500/min, Spitze 186 km/h, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 11,4 Sekunden, Normverbrauch (NEFZ) innerorts 5,6, außerorts 4,0, kombiniert 4,6 l S/100 km, Testverbrauch 5,6 l S/100 km, CO2-Emissionen 122 g/km, Schadstoffklasse Euro 6d-ISC-FCM, Energieeffizienzklasse A, Länge 4,50 m, Breite 1,85 m ohne, 2,10 m mit Außenspiegel, Höhe 1,83 m, Kofferraum 1213 bis 2556 l, Kraftstofftank 50 l, AdBlue-Tank 15 l, Leergewicht 1688 kg, zulässiges Gesamtgewicht 2250 kg, Nutzlast 375 - 562 kg, Anhängelast 1500 kg (gebremst), 750 kg (ungebremst). 7-G-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb. Versicherungsklassen 17 (KH), 20 (VK), 20 (TK). Preis ab 32.398 Euro.