Möbelmarke Lehni kreiert gemeinsam mit Qwstion nachhaltige Stühle

2021-11-18 01:35:18 By : Sea Xu

Kooperationen zwischen zwei Marken sind vor allem in der Modebranche ein beliebtes Konzept – aber nicht nur: Auch in der Möbelwelt schließen sich gerne unterschiedliche Akteure zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zusammen. Mit spannenden Designs präsentieren Sie sich in einem neuen Licht – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Dass das Schweizer Traditionsunternehmen Lehni – bekannt für schnörkellose, präzise gefertigte Möbel wie das berühmte „Aluminiumregal“ von Andreas Christen – am 1. Juli 2021 gemeinsam mit dem Zürcher Taschenlabel Qwstion zu einer Präsentation einlud, überraschte und weckte Neugierde.

Ein von Lehni AG geteilter Beitrag (@lehni_furniture)

In der wunderschönen Lehni Produktionshalle in Dübendorf – einem asketischen Gebäude des Architekten Ernst Gisel aus dem Jahr 1975 – präsentierten die beiden Marken ein neues Design des französischsprachigen Designers Frédéric Dedelley und Christian Kaegi, Kreativdirektor von Qwstion.

Pièce de Résistance: der Lounge Chair «Ensō», benannt nach dem japanischen Begriff «Kreis». Abgerundetes, denn kreisrundes Design ist der Leitgedanke dieses Möbelstücks: Die Gestelle bestehen zu 70 Prozent aus recyceltem Aluminium – das 99-jährige Traditionsunternehmen Lehni recycelt seit 1964. Die Sitzfläche besteht aus dem biologisch abbaubaren Stoff Bananatex - eine robuste Stoffinnovation von Qwstion - gewonnen aus dem anspruchslosen Bananenbaum.

Für den Entwurf entwickelte Dedelley zusammen mit Qwstion-Designer Christian Paul Kaegi die Idee von Andreas Christens „Elox“-Stühlen (1996): Die in der Schweiz hergestellten massiven Aluminiumprofile werden in Dübendorf mit der gleichen Technologie auf der Stierli-Biegemaschine gebogen .

Zur Montage des Stuhlgestells werden sechs Aluminiumprofile, zehn Schrauben und vier Verbindungselemente benötigt. Diese gibt es in drei Ausführungen: silberfarben, schwarz und bronzefarben eloxiert. Die ebenfalls in der Schweiz verarbeitete Abdeckung kann werkzeuglos am Gerüst geklemmt werden.

Das Ergebnis ist ein leicht anmutender und dennoch robuster Sessel im minimalistischen, urbanen Look. Trotz seiner einfachen, stapelbaren Konstruktion ist «Enso» ein bequemer Sitzplatz für drinnen und draußen. Bei drei verschiedenen Stofffarben gibt es neun verschiedene Farbkombinationen. Diese kommen besonders in einer Gruppe zur Geltung.

Die eingeladenen Handelspartner sahen die Premiere positiv; erste Bestellungen wurden geschrieben. In wenigen Wochen, spätestens im Herbst, werden die ersten Sessel in ausgewählten Shops erhältlich sein – und das direkt bei Qwstion. Kosten: rund 1000 Franken.

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Theoretisch kann das Möbelstück zum Recycling einfach in seine Einzelteile zerlegt werden, wenn es später nicht verwendet wird. Angesichts dieser Tatsache stellt sich die Frage, warum das Design nicht gleich als „Flat-Pack“-Möbel angeboten wird, das sich der Kunde zu Hause selbst zusammenbaut. Das würde Platz und Kosten sparen – aber sicher auch weniger loyal gegenüber den Zwischenhändlern. Und damit will sich die Firma Lehni zum bevorstehenden 100-jährigen Jubiläum nicht verwöhnen.

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