Der World Industrial Design Day wird seit 2007 jährlich gefeiert – in diesem Jahr am 29. Juni 2017. Hinter der Initiative steht die World Design Organization (WDO). Ziel ist es, das Bewusstsein für Industriedesign zu schärfen. Sie will keine zeitgenössischen Stardesigner und "Autoren" fördern, sondern das Design ehren, das einfach da zu sein scheint.

Industriedesign ist oft nur vermeintlich «anonym». Tatsächlich lässt sich das Design von Massenprodukten meist einem bestimmten Autor zuordnen. Ihre Namen sind jedoch oft nur dem inneren Kreis der Szene bekannt. Manchmal ist ein Objekt so beliebt, verbreitet und selbstverständlich, dass es kaum möglich ist, seine Herkunft zu bestimmen – der Kunststoffstuhl „Monobloc“ ist dafür ein bekanntes Beispiel.

Die Disziplin des Industriedesigns hat ihre Wurzeln in den 1950er Jahren. Schon vorher wurden Massenartikel entworfen und produziert, aber auch seit den 1950er Jahren wird dieses Thema sensibilisiert und diskutiert. 1959 fand in Stockholm der erste Kongress des International Council of Societies of Industrial Design statt, aus dem später die World Design Organization hervorging.

Industriedesign steht laut WDO-Satzung in erster Linie im Dienste des Menschen: "Es geht um strategische Problemlösungsprozesse, die mit Produkten, Systemen, Dienstleistungen und Erfahrungen Innovationen fördern, unternehmerischen Erfolg ermöglichen und das Leben verbessern." Darüber hinaus – und hier wird die vermeintlich spröde Materie geradezu poetisch – gehe es auch darum, „einen optimistischen Blick in die Zukunft zu ermöglichen, indem man Probleme als Chance begreift“.

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