Stuhlgang • Dies verschenkt Farbe, Form und Konsistenz

2021-10-22 08:49:28 By : Ms. Doris Cai

Home> Medizinisches Wissen> Was der Stuhlgang verrät

Der Stuhlgang spiegelt wider, wie gesund wir sind. Es sagt nicht nur etwas darüber aus, ob das Verdauungssystem intakt ist und die Ernährung ausgewogen ist. Auch Farbe, Geruch und Beschaffenheit des Stuhls können auf schwere Erkrankungen hinweisen.

Stuhlfrequenz, Textur, Geruch, Farbe: Für den Arzt sind diese Merkmale wichtige Informationen zur Diagnose verschiedener Krankheiten. Wer mit Verdauungsproblemen zum Arzt geht, muss daher mit hoher Wahrscheinlichkeit Auskunft über seinen Stuhlgang geben.

Das meiste, was dort herauskommt, verschwindet jedoch ungesehen im Abwasser. Aber der Stuhlgang ist nicht verdächtig oder peinlich. Ab und zu sollte jeder mal kurz in die Toilettenschüssel schauen, um sich zu vergewissern, dass mit den eigenen Exkrementen alles in Ordnung ist. Was ist bei einem Stuhl normal und welche Alarmsignale sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Der Stuhl ist ein Produkt unserer Verdauung. Es besteht in der Regel zu rund 75 Prozent aus Wasser. Der Rest sind Darmbakterien, unverdaute Nahrungsbestandteile, Darmsekrete und Farbstoffe aus der Galle. Der Kot ist normalerweise braun gefärbt. Fast alle Brauntöne können vorkommen. Die braune Farbe des Stuhls wird durch die Substanz Sterkobilin verursacht. Dies geschieht, wenn die Galle im Darm abgebaut wird.

Verdauungsprobleme? Lassen Sie sich zu den möglichen Ursachen ärztlichen Rat einholen!

Unsere Darmausscheidungen werden maßgeblich davon bestimmt, welche Nahrung wir zu uns nehmen. Deshalb kann der Stuhl für jeden ein bisschen anders aussehen. Zum Beispiel werden sehr helle, gelbe Stühle ausgeschieden, wenn viele Milchprodukte konsumiert werden, wie zum Beispiel bei gestillten Säuglingen.

Bei Menschen, die viel Fleisch essen, verfärbt sich der Stuhlgang dunkelbraun. Nach dem Verzehr von Rote Beete, Rotwein, grünem Gemüse wie Spinat, Kürbis, Karotten oder Heidelbeeren kann der Stuhl auch eine „Signalfarbe“ annehmen und wird dann weinrot, grün, orange oder fast schwarz gefärbt. Nichts davon ist besorgniserregend, wenn es nicht anhaltend ist.

Ein weicher, geschmeidiger und dennoch wohlgeformter Stuhl ist normal und gesund. Je nachdem, wie viel Flüssigkeit und Ballaststoffe Sie mit der Nahrung aufgenommen haben, kann der Stuhlgang etwas weicher oder fester sein. Die Stuhlmenge, die ein gesunder Mensch täglich ausscheidet, liegt zwischen 100 und 300 Gramm. Vegetarier scheiden aufgrund des hohen Ballaststoffgehalts in ihrer Ernährung im Durchschnitt etwas mehr aus. Nach sehr ausgiebigen Mahlzeiten kann der Darm im Einzelfall pro „Sitzung“ bis zu 1.000 Gramm Stuhlgang einmal ausscheiden.

Die Einnahme von Medikamenten kann die Farbe und Textur des Stuhls verändern. Mögliche Medikamente und die daraus resultierenden Veränderungen im Stuhl sind zum Beispiel

Antibiotika: heller Stuhl, manchmal gelblicher oder grünlicher Stuhl, der weicher als normal ist

Eisenpräparate: schwarzbrauner Stuhl

Holzkohlepräparate: schwarzbrauner Stuhl

Röntgenkontrastmittel: sehr heller Stuhl, fast weiß

Manchmal können sich im Stuhl Überreste von Tabletten oder Medikamentenkapseln befinden. Betroffene befürchten dann, dass die eingenommenen Medikamente nicht wirken, weil sie unverdaut ausgeschieden werden. Dies ist jedoch nicht der Fall. Das Phänomen tritt auf, wenn bestimmte Wirkstoffe auf die Tablettenstruktur oder die Kapsel aufgetragen und verzögert an den Körper abgegeben werden. Die unverdaulichen Trägerstoffe werden dann wieder ausgeschieden.

Schleim auf dem Stuhl ist ganz normal. Es wird vom Darm produziert, damit die Exkremente leichter passieren können. Auch unverdaute Nahrung im Stuhl ist in den meisten Fällen kein Alarmsignal – wenn es nicht ständig auftritt.

Treten jedoch über mehrere Tage hinweg Veränderungen in Farbe, Geruch oder Beschaffenheit des Stuhls auf, können dies Anzeichen für Verdauungsstörungen sein. Bei diesen Alarmsignalen sollte daher ein Arzt aufgesucht werden:

Schwarzer Stuhl ist ein Zeichen dafür, dass viel Blut fast vollständig verdaut wurde. Bei schwarzem Stuhl kommt dieses Blut aus dem oberen Verdauungstrakt und weist auf Blutungen aus der Speiseröhre, der Magenschleimhaut oder dem Zwölffingerdarm hin.

Blut im Stuhl, rotbrauner Stuhl: Weißes Blut darüber ist ein Zeichen für eine Verletzung oder Entzündung im Bereich von Dickdarm und Mastdarm. Das können kleine, harmlose Fissuren sein (verursacht z.B. durch harten Stuhl oder Analsex), aber auch Hämorrhoiden (mehr zu Hämorrhoiden auf unserem Spezialportal). Wenn der Stuhl rotbraun marmoriert und mit Blut durchzogen ist, deutet dies auf eine Blutung im unteren Dickdarm hin. Kommt es zu einer Blutung im oberen Dickdarm, nimmt der Stuhl eine dauerhafte und sogar rotbraune Farbe an. Im Gegensatz dazu ist okkultes Blut im Stuhl – ein Symptom von Dickdarmpolypen – nicht mit bloßem Auge zu erkennen, sondern nur durch eine Laboruntersuchung der Stuhlprobe.

Grau-lehmfarbenen Stühlen fehlt der typische Farbstoff, der den Stuhl braun färbt. Die Farbe weist auf eine Fehlfunktion der Galle oder Leber hin oder kann auf einen Tumor der Bauchspeicheldrüse hinweisen.

Grüner Stuhl, begleitet von schwerem Durchfall, ist ein klares Zeichen für eine Infektion mit Salmonellen oder dem Bakterium Clostridium difficile. Oft nehmen Betroffene einen fauligen Geruch wahr.

Fettstuhl oder Fett im Stuhl: Normalerweise wird Fett aus unserer Nahrung fast vollständig verdaut. Ist der Stuhl jedoch glänzend, klebrig, stark verschmiert oder schaumig, kann dies ein Hinweis auf eine Störung der Fettverdauung sein. Mögliche Ursachen sind Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallensteine. Aber auch fettiger Stuhlgang ist ein Zeichen für eine Glutenunverträglichkeit.

Form des Stuhls: Wenn beim Stuhlgang regelmäßig auffällig dünne und lange, bleistift- oder bandförmige Würste ausgeschieden werden, kann dies ein Hinweis auf eine Darmverengung sein. Mögliche Ursachen hierfür sind beispielsweise Tumore im Dickdarm, Verwachsungen oder Dickdarmpolypen.

Schlecht riechender Stuhl: Normaler Stuhl riecht immer. Je nachdem, was Sie gegessen haben, kann das Aroma stärker sein. Ist der Stuhlgeruch jedoch auf Dauer äußerst unangenehm, beißend oder faulig, deutet dies auf eine schwerwiegende Störung des Verdauungsprozesses hin. Dies kann durch Krankheiten wie Zöliakie, Morbus Crohn, Mukoviszidose, Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder ein Tumor derselben verursacht werden.

Dauerhafte Verstopfung ist für die meisten Menschen nur ein Ärgernis – sollte aber von einem Arzt abgeklärt werden: Ursache dafür ist oft Bewegungsmangel oder eine ballaststoff- und flüssigkeitsarme Ernährung. Verstopfung kann auch ein Hinweis auf ein Reizdarmsyndrom, eine Darmschwäche oder eine krankhafte Verengung des Darms durch Tumore, Verwachsungen oder Narbengewebe sein.

Auch bei anhaltendem Durchfall ist ärztliche Hilfe sinnvoll und wegen der Gefahr der Austrocknung notwendig. Infektionen mit Viren, Bakterien oder Parasiten können in einer Stuhlprobe nachgewiesen werden.

Würmer im Stuhl: Sie sind ein klarer Hinweis auf eine Wurminfektion. Dies macht sich in der Regel bemerkbar, bevor die Würmer mit bloßem Auge im Stuhl zu sehen sind - oft aus Versehen. Denn die Würmer (meist Madenwürmer - Oxyurs) verursachen starken Juckreiz im Analbereich. Sie nisten sich im Mastdarm ein und kriechen meist nachts aus dem After und legen dort Eier ab. Vor allem Kinder infizieren sich immer wieder durch Kratzen an den Fingern. Eine Wurminfektion ist nicht gefährlich, aber sehr unangenehm. Sie wird mit einem Wurmkuren behandelt.

Wie nimmt man eigentlich eine Stuhlprobe, wenn man eine Tiefspültoilette hat? Gibt es Unterschiede beim Stuhlgang zwischen Männern und Frauen? Wie stark kann ich beim Stuhlgang drücken? Fragen und Antworten zum Thema Stuhlgang finden Sie in unserer Bildergalerie.

Farbe und Geruch von Urin können auf verschiedene Krankheiten hinweisen mehr ...

Wenn längere Zeit kein Stuhlgang stattfindet oder rote Spuren in den Ausscheidungen vorhanden sind, reagieren viele alarmiert. Was kann dahinterstecken? mehr...

Das Norovirus ist hoch ansteckend und äußert sich in typischem Durchfall Erbrechen mehr ...

Am häufigsten sind Babys betroffen. Eine Infektion mit Rotaviren kann für sie gefährlich werden mehr ...

Unbehandelt kann eine Divertikulitis gefährlich werden. mehr...

Helle oder dunkle Blutungen, schwach oder stark – was ist normal, was sind Krankheitszeichen? mehr...

FODMAP sind kurzkettige Zucker. Beim Reizdarmsyndrom können sie jedoch die Symptome verschlimmern. Eine spezielle Diät kann mehr helfen ...

Wadenschmerzen, tauber Arm, Atembeschwerden – eine schwere Krankheit? Wann sollte man einen Arzt aufsuchen mehr ...

In medizinischen Texten und Studien sind Inzidenz und ihre Sonderformen, Mortalität und Letalität, wichtige Parameter. Was bedeuten die Begriffe und was ist der Unterschied? mehr...

G-Punkt, Muskelwunder, Vaginalkrämpfe: Interessantes bis Skurriles über die Vagina mehr ...

Wünschen Sie Informationen zu bestimmten Symptomen oder eine medizinische Beratung? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Anwender stellen!

Was kann Halsschmerzen verursachen? Was ist Angina? Kennen Sie die Antworten? mehr...

Unser Gehirn leistet jeden Tag Höchstleistungen. Es schläft nie. Was braucht es? Energie! Und das produziert es mehr in den Mitochondrien selbst ...

Diskutieren Sie online mit Medizinern und anderen Experten.

Verwenden Sie die Begriffe, die Sie interessieren, um die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community zu durchsuchen.

Aktuelle Themen rund um Ihre Gesundheit per E-Mail kostenlos.

Das unabhängige Gesundheitsportal Lifeline bietet umfassende, hochwertige und verständlich geschriebene Informationen zu Gesundheitsthemen, Krankheiten, Ernährung und Fitness. Bei der kontinuierlichen Erstellung und Qualitätssicherung unserer Inhalte wird unser Redaktionsteam von Ärzten und freiberuflichen medizinischen Autoren unterstützt. Viele unserer Informationen sind multimedial mit Videos und informativen Bildergalerien aufbereitet. Zahlreiche Selbsttests fördern die Interaktion. In unseren Expertenratschlägen und Foren zu verschiedenen Themen können Lifeline-Anwender mit Experten über Themen diskutieren oder sich mit anderen Anwendern austauschen. Unsere Informationen sind keinesfalls als Ersatz für einen Arztbesuch gedacht. Unser Ziel ist es vielmehr, durch die bereitgestellten Informationen die Qualität und Unterstützung der Arzt-Patienten-Beziehung zu verbessern. Unsere Inhalte sind daher nicht zur unbefugten Diagnose oder Behandlung bestimmt. © Copyright 2018 Lebenslinie

Impressum | Über uns | Bearbeiten | Experten | Kontakt | Werbung / Mediadaten | Datenschutz | Nutzungsbedingungen | Cookie-Einstellungen