Lenovo ThinkPad E570 (Core i5, GTX 950M) Laptop im Test - Notebookcheck.com Tests

2022-09-30 17:41:50 By : Ms. Vivi Gu

Neues Jahr, neue ThinkPads. Fast schon traditionell sind die günstigen ThinkPads der E-Serie (früher ThinkPad-Edge-Serie) zuerst auf dem Markt. Diese wurden auch schon im Herbst des letzten Jahres angekündigt, während die teureren ThinkPad-T/X/L-Serien erst kurz vor der CES folgten. Daher hatten wir das ThinkPad E470 vor Kurzem als erstes Kaby-Lake-ThinkPad im Test, jetzt folgt der größere Bruder E570.

Das E570 ist der direkte Nachfolger des E560 und es stellt das erste größere Update der ThinkPad-E500-Serie seit dem ThinkPad E550 dar. Die ThinkPad-E-Serie ist die Einstiegs-Serie im ThinkPad-Lineup, sie soll mit dem günstigen Preis vor allem kleine Firmen, Privatkunden und Studenten überzeugen. Dazu passt auch, dass es sich bei dem Testgerät um eine Sonderedition für Studenten handelt, die vergünstigt im Handel ist.

Aufgrund der verbauten GeForce GTX 950M wird das Testgerät als Multimedia-Notebook eingestuft, wobei die ThinkPad-Serie traditionell eigentlich im Office-Sektor angesiedelt ist. Damit bietet es sich an, dass man Testgeräte aus beiden Kategorien für den Vergleich heranzieht: Aus dem Office-Sektor wäre zum Beispiel das HP ProBook 450 G4 als ein direkter Konkurrent anzusehen. Von Dell gäbe es die Latitude-3000-Serie, die direkt gegen die ThinkPad-E-Serie antritt. Allerdings müssen wir uns hier mit dem Skylake-basierten Latitude 3570 zufriedengeben, ein Kaby-Lake-basierter Nachfolger ist noch nicht angekündigt. Aus dem Multimedia-Bereich dagegen wären das Acer Aspire E5-575G und das Lenovo IdeaPad 510-IKB adäquate Vergleichsgeräte.

Das ThinkPad-Design kann man lieben oder hassen – es ist auf jeden Fall ein Klassiker. Schwarz, so weit das Auge reicht, das definiert auch heute noch das ThinkPad-Design. Wobei Lenovo auch bei der Farbe durchaus experimentierfreudig war und ist: Die vorherige Generation der E-Serie war noch in "Graphite Black", einem helleren Schwarz-Farbton, gehalten. Und frühere Generationen der Edge-Serie gab es sogar mit roten oder blauen Display-Deckeln. Auch bei dem E570 experimentiert Lenovo etwas, wenn auch nicht bei unserem Testgerät. Die Geräte, die Lenovo direkt auf der eigenen Webseite an normale Kunden verkauft, haben alle eine silberne Handballenauflage. Sonst folgt das E570 der Design-Linie der früheren Edge-E-Modelle, was bedeutet, dass es über abgerundete Ecken verfügt statt der klassischen Thinkpad-Kastenform.

Das gesamte Gehäuse besteht aus Kunststoff, was typisch für einen günstigen Laptop ist. Basiseinheit, Displayrahmen und Handballenauflage bestehen aus einem rauen Kunststoff ohne besondere Beschichtung, man fühlt, dass das Gerät zu einem günstigen Preis verkauft wird. Eine etwas hochwertigere Materialqualität vermittelt der Kunststoff-Displaydeckel, denn dieser ist außen lackiert. Der Deckel fühlt sich in der Hand samtig-weich an.

Allerdings betrifft dieser "weiche" Eindruck nicht nur die Haptik, sondern leider auch die Stabilität. Der dünne Deckel kann den Verwindungsversuchen nicht viel entgegensetzen. Die Basiseinheit ist ein bisschen stabiler, aber auch nicht sehr verwindungssteif. Besser sieht es aus, wenn man punktuell Druck auf die Handballenauflage ausübt, sie verbiegt sich an keiner Stelle, auch die Tastatur ist sehr stabil. Druck auf den Displaydeckel wirkt sich dagegen fast sofort auch auf das Display aus.

Leider ist die Verarbeitung des E570 nicht ganz einwandfrei. Problematisch ist der Übergang am Displaydeckel zwischen der Rückseite des Deckels und des Displayrahmens, hier steht die Rückseite minimal über, was zu einer fühlbaren Kante führt, die teilweise auch leicht scharfkantig ist. Hier wurde nicht ganz sauber gearbeitet, im Gegensatz zum kleineren Bruder E470, der sich bei der Verarbeitung keine Schwächen leistet.

Auch sind die Scharniere ein Downgrade gegenüber anderen ThinkPads. Die silbernen Kunststoff-Abdeckungen vermitteln nicht denselben hochwertigen Eindruck wie die Metallkappen bei teureren Modellen, zudem lassen sich die Scharniere ThinkPad-untypisch nur bis zu 130° öffnen. Zumindest haben sie das Display relativ gut im Griff, dieses wackelt in ruckeligen Umgebungen nur geringfügig.

Alle Laptops im Vergleich spielen in einer ähnlichen Liga, was die Größe angeht, dasselbe gilt auch für das Gewicht. Nur das ProBook 450 G4 sticht heraus, es ist mit 2 kg das leichteste Gerät im Vergleich und etwa 300 Gramm leichter als das E570. Im Vergleich zum Vorgänger E560 ist das ThinkPad E570 etwas dünner und leichter, aber dafür im Ausgleich auch minimal größer.

Das E570 kann als gutes Beispiel dienen, wie man Anschlüsse nicht platzieren sollte. Ausnahmslos alle Anschlüsse liegen im vorderen Bereich, sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite. Damit bekommen Mausnutzer Probleme, wenn sie etwas anschließen, egal ob sie Rechtshänder oder Linkshänder sind. Lenovo verbaut drei USB-Typ-A-Anschlüsse, davon sind zwei USB-3.0-Anschlüsse. Diese sind auf der linken Seite sehr eng direkt nebeneinander platziert, was die Nutzung von mehreren USB-3.0-Geräten erschwert. Will man auf die linke Seite ausweichen, dann muss man sich mit USB-2.0-Geschwindigkeit zufriedengeben.

Externe Monitore können per VGA und HDMI angeschlossen werden. DisplayPort bietet das Testgerät nicht, was bedeutet, dass 4K-Monitore mit maximal 30 Hz betrieben werden können. Allerdings gibt es E570-Modelle mit DisplayPort: Wählt man auf der Lenovo-Webseite beim Bestellvorgang den Core i5-7200U, dann soll das Gerät mit einem USB-Typ-C-Anschluss kommen, der unserem Testgerät dagegen fehlt. Dieser soll auch DisplayPort beherrschen.

Im SD-Karten-Benchmark, der mit einer Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II Referenz-Speicherkarte durchgeführt wurde, schneidet das E570 mittelmäßig ab. Es ist etwa auf dem selben Niveau wie der Konkurrent von HP, aber von einem sehr schnellen SD-Kartenleser wie im Dell XPS 13 weit entfernt. Deutlich langsamer ist dagegen der SD-Kartenleser im Dell Latitude 3570.

Die Atheros QCA6174, von Lenovo auch als Qualcomm 344A-AC bezeichnet, ist eine 2x2-AC-WLAN-Karte mit integriertem Bluetooth 4.2. Neben dieser WLAN-Karte bietet Lenovo auch noch zwei weitere WiFi-Module an: die Intel 8265AC als weitere 2x2-Karte sowie die Qualcomm 435-AC. Bei der Letzteren handelt es sich um eine günstigere 1x1-Karte. Wenn man das E570 kauft, dann sollte man darauf achten, dass eine 2x2-Karte verbaut ist. Die beste Wahl hier ist wohl die Intel-Karte, die Qualcomm/Atheros-2x2-Karte tut ihren Dienst aber auch ziemlich gut: Im Alltagsbetrieb gab es keine Auffälligkeiten und im Benchmark liegt sie deutlich vor der 1x1-Karte von Atheros/Qualcomm, die im Acer Spin 5 verbaut ist. Neben dem WLAN-Modul ist natürlich auch ein Gigabit-Ethernet-Anschluss verbaut, der seinen Dienst problemlos verrichtet.

Bei der Webcam und den Mikrofonen zeigt sich die typische Aufteilung bei Laptops: Webcam pfui, Mikrofone ok. Die Bilder der Webcam sind unscharf und kontrastarm, die Mikrofone nehmen Stimmen dagegen klar und deutlich auf.

Als Gerät, das sich zwar auch an Firmen, aber doch etwas mehr an Privatkunden richtet, hat das E570 zwar Security-Features, aber davon eher wenige. Kensington-Lock, TPM, BIOS-Passwörter, Computrace-Support, das bietet unser Testgerät. Optional soll es das E570 auch mit einem Fingerabdruck-Leser geben, dieser fehlt bei unserem Testsample aber. Für andere Features wie einen Smartcard-Reader oder eine Infrarot-Kamera muss man zu den teureren ThinkPad-Serien greifen.

Lenovo liefert kein Zubehör mit. Da das Gerät weder über USB Typ C noch über einen dedizierten mechanischen Docking-Port verfügt, gibt es auch keinen herstellerspezifischen Dock mit Ausnahme von USB-3.0-Docks wie diesem hier. Hat man eine Version mit USB-Typ-C-Anschluss, dann kann man auf die neu angekündigte Lenovo USB-Typ-C-Dockingstation zurückgreifen, über die das Gerät dann auch geladen werden kann.

Als klassisches Notebook setzt sich das E570 bei der Wartbarkeit von vielen heutigen Ultrabooks ab. Während bei diesen oft die gesamte Bodenplatte abgenommen werden muss, um die Komponenten zu erreichen, hat das E570 eine Wartungsklappe, die sich nach dem Lösen von zwei Schrauben einfach entfernen lässt. Hat man sie abgenommen, dann hat man Zugriff auf die 2.5"-Festplatte (bei unserem Modell steckt hier ein Dummy im Slot), den Arbeitsspeicher, die 2280-M.2-SSD und das WLAN-Modul. Das einzige Manko beim Thema Wartbarkeit: Den Lüfter erreicht man nicht so einfach, für diesen muss man das System weitergehend demontieren. Auch wenn man die leicht entfernbare Tastatur herausnimmt, kommt man noch nicht an das Kühlsystem heran. Für diese Operation sollte man das ausführliche Hardware Maintenance Manual zum E570 zurate ziehen.

Das E570 hat einen externen, leicht entfernbaren Akku, typisch für ein klassisches Notebook. Viele andere Systeme sind heutzutage stattdessen mit internen Akkus ausgestattet.

Das E570 hat ab Werk eine Garantie mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Es handelt sich um einen Bring-In-Service, dass heißt, dass das Notebook im Falle eines Defekts vom Nutzer zum Hersteller geschickt werden muss. Lenovo bietet verschiedene Garantieerweiterungen an: Vor-Ort-Service, bei dem der Techniker das Notebook zu Hause repariert, eine Garantieverlängerung auf bis zu 4 Jahre sowie einen Unfallschutz, der auch Sturzschäden abdeckt. Alle verschiedenen Garantieerweiterungen sind auf Lenovos Webseite aufgelistet.

Lenovo verbaut im Thinkpad E570 eine Tastatur mit sechs Tastenreihen, Nummernblock und den typischen, leicht konkaven Chiclet-Tasten. Lenovo bezeichnet diese Tastatur als "Precision Keyboard". Fast alle Tasten haben Standardgröße, nur die Pfeiltasten sind etwas kleiner, was hier allerdings weniger schlimm ausfällt als bei anderen Herstellern. Lenovo nimmt in diesem Jahr eine erstmalige Änderung am seit 2013 unveränderten Layout vor, wenn auch nur eine kleine Änderung: Diese betrifft die Funktionstasten F10 bis F12. Bei der Vorgängergeneration waren diesen Tasten noch generische Windows-Funktionen zugewiesen, die ursprünglich aus den Windows-8-Zeiten stammten. Bei den neuen ThinkPads kann man stattdessen mit F10 Bluetooth deaktivieren. F11 und F12 sind miteinander verbunden: F12 hat ein Stern-Symbol. Die Taste ist eine konfigurierbare Sondertaste, der man verschiedene Funktionen zuweisen kann. Diese Einstellungen kann man in der vorinstallierten Lenovo-Settings-App vornehmen, die per F11 geöffnet werden kann. Ansonsten ist zu erwähnen, dass die Druck-Taste nun das Windows-Snipping-Tool öffnet, wenn man sie zusammen mit FN drückt.

Thinkpad-Tastaturen sind bekannt für ihr gutes Tippgefühl und das E570 stellt keine Ausnahme dar. Wobei man sagen muss, dass die Tastaturen in den teureren ThinkPad-Serien noch etwas besser sind. Im Vergleich fühlt sich die Tastatur einen Tick schwammiger an, zudem ist der Hub leicht reduziert. Auch ist der Druckpunkt nicht ganz so definiert und das Anschlaggeräusch eher dumpf. Dennoch ist die Tastatur im Vergleich zu vielen anderen Notebooks im Preisbereich des E570 eine Wohltat.

Von der Haptik her sind die Tasten eher rau. Das dürfte wohl damit zusammenhängen, dass das E570 wie alle E-Modelle keine Backlight-Tastatur verbaut hat, auch nicht optional. Die Backlight-Tastaturen der teureren ThinkPads haben im Vergleich oft eine eher glatte Oberfläche.

Eine große Neuerung dieser ThinkPad-Generation ist das TouchPad. Zwar ändert sich nichts an der unmittelbaren Bauform des TouchPads, das weiterhin als ClickPad ohne dedizierte Tasten ausgeführt ist. Aber mit den 2017er-ThinkPads stellt Lenovo die TouchPads um auf den Microsoft-Precision-TouchPad-Standard. Damit wandern die TouchPad-Einstellungen nun in die native Windows-Settings-App, vorher konnte man es in herstellerspezifischen Einstellungsfenstern in der Systemsteuerung konfigurieren. Für die Alltagsnutzung hat die Änderung Folgen: Die Probleme früherer TouchPad- und ClickPad-Implementierungen gibt es nicht mehr. Multitouch-Gesten, zwei Finger-Scrolling, Pinch-to-Zoom, diese Funktionen funktionieren jetzt perfekt, fast auf dem Niveau der Macbooks von Apple. 

Von der Hardware her scheint sich das E570 nicht vom E470 zu unterscheiden, dieselben Qualitäten können wir auch hier feststellen: Eine glatte Oberfläche mit hoher Gleitfähigkeit und eine knackige, solide Tastenmechanik, das macht ein gutes ClickPad aus.

Neben dem TouchPad integriert Lenovo selbstverständlich auch den bekannten ThinkPad-TrackPoint, ein Alleinstellungsmerkmal im günstigen Preisbereich. Der TrackPoint ermöglicht eine präzise und schnelle Maussteuerung und die dazugehörigen TrackPoint-Tasten machen einen hochwertigen Eindruck, sie klicken sehr leise, fühlen sich aber dennoch nicht schwammig an. Ob man TrackPoint oder TouchPad präferiert, ist Geschmackssache. In jedem Fall ist es positiv, dass Lenovo den TrackPoint weiterhin konsequent bei allen ThinkPads verbaut, schließlich handelt es sich um eine zusätzliche Möglichkeit der Maussteuerung, die man nutzen kann, aber nicht muss.

Zwei verschiedene Display-Optionen bietet Lenovo für das E570 an, beide matt, beide Non-Touch: einmal ein 15,6-Zoll-LCD mit HD-Auflösung (1.366 x 768 Pixel) basierend auf TN-Technologie. Diese Option ist für die günstigsten E570-Modelle vorgesehen. Dann zweitens ein 15,6-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln (FHD) auf IPS-Basis. In unserem Testgerät ist glücklicherweise die zweite Option verbaut. Lenovo verbaut drei verschiedene FHD-Displays von unterschiedlichen Herstellern, unseres hat die Modellnummer B156HAN04.4 und stammt von AUO.

Laut Lenovo soll das Display eine Helligkeit von 250 cd/m² erreichen, diesen Wert erreicht und überschreitet es auch mit einem Maximalwert von 289 cd/m². Allerdings erreicht das Display nur eine Ausleuchtung von 75 %, zum unteren Rand fällt die Helligkeit etwas ab, was aber in der Nutzung zum Glück nicht sichtbar ist. Durchschnittlich erreicht das Display eine Helligkeit von 244 cd/m², was für die Preisklasse durchaus in Ordnung geht. PWM weist das Display nicht auf, Backlight-Bleeding nur sehr leicht am unteren Rand (im Bild etwas übertrieben dargestellt).

Im Vergleich zur Konkurrenz schneidet das Display des E570 gut ab. Die Geräte von Acer, HP und Dell sind mit TN-Displays ausgestattet, die von der Qualität her im Allgemeinen schlechter sind. Das E570 schneidet aber auch leicht besser ab als der eigene Vorgänger, der ebenfalls mit einem FHD-IPS-Display ausgestattet war.

Der Schwarzwert des Displays ist gut, vom Kontrast her befindet sich das AUO-Panel schon fast im Bereich eines sehr guten IPS-Displays. Auch vom subjektiven Eindruck her überzeugt die Qualität des Displays.

Was das Panel aber davon abhält, in einer Liga mit den besten IPS-LCDs zu spielen, ist der darstellbare Farbraum. 57 % sRGB, das ist auf dem Niveau von sehr günstigen Displays. Damit ist es für ernsthafte Bildbearbeitung nicht zu gebrauchen.

Für den Außengebrauch ist das Display nicht ideal, trotz der matten Oberfläche, dafür wäre eine Displayhelligkeit von 300 cd/m² oder mehr gut. Vermeidet man die direkte Sonneneinstrahlung, dann kann man das Display aber schon draußen nutzen, im Schatten reichen 244 cd/m² aus.

Im Vergleich: 52 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 19661 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz.

Da es sich um ein IPS-Display handelt, sind die Blickwinkel sehr gut und nicht mit günstigen TN-Displays zu vergleichen. Guckt man von oben seitlich auf das Display, dann hat es einen leichten blauen Farbstich, das ist aber nicht dramatisch und für das alltägliche Arbeiten kaum relevant.

Die Verbindung von externen Monitoren per HDMI und VGA funktioniert einwandfrei.

Lenovo verkauft das E570 in Deutschland in sechs verschiedenen festen Konfigurationen bei Händlern, außerdem kann man das ThinkPad in Lenovos eigenem Shop konfigurieren. Bei den festen Konfigurationen sind zwei exklusiv für Studenten, wir haben das günstigere dieser beiden Studentenmodelle im Test.

Bei den CPUs bietet Lenovo in den festen Konfigurationen den Core i5-7200U sowie den Core i7-7500U an. Im Konfigurationstool von Lenovo kann man zusätzlich noch den Core i3-7100U sowie den Skylake-Prozessor Core i3-6006U auswählen, letzterer ist laut Lenovo für die Kompatibilität zu Windows 7 erhältlich.

Eine ähnliche Konfigurationsvielfalt gibt es bei den Grafikchips: Die Intel HD 620 ist in allen Modellen verbaut, mit Ausnahme der Modelle mit dem Skylake-Prozessor, dieser bringt logischerweise die ältere Intel HD 520 mit. Zusätzlich bietet Lenovo zwei verschiedene dedizierte Grafikchips von Nvidia an: die GeForce GTX 950M und die GeForce 940MX, welche ausschließlich in Lenovos Webstore erhältlich ist.

Dadurch, dass das E570 einen M.2-Slot für NVMe-SSDs sowie einen 2.5"-Slot für Festplatten besitzt, kann man auch hier das Notebook relativ flexibel konfigurieren bzw. auch später nach dem Kauf selber aufrüsten. Bis zu 1-TB-HDDs und 256-GB-NVMe-SSDs sind erhältlich, in den festen Konfigurationen getrennt, bei Lenovo im Konfigurator auch ab Werk kombinierbar.

Beim RAM hat das ThinkPad E570 die typische Ausstattung eines klassischen Notebooks: zwei RAM-Slots. Beim RAM handelt es sich um DDR4-2400-Speicher, der hier mit 2.133 MHz (effektiv) taktet. Lenovo bietet bis zu 16 GB ab Werk an, maximal kann man als Nutzer den RAM auf bis zu 32 GB aufrüsten.

Im Testgerät steckt der Core i5-7200U, ein häufig verbauter Mittelklasse-Prozessor aus der Intel-U-CPU-Serie. Alle U-CPUs sind mit 15-Watt-TDP klassifiziert und können somit als ULV (Ultra-Low-Voltage) CPUs gelten. Ursprünglich waren diese CPUs nur für dünne Ultrabooks vorgesehen, mittlerweile sind sie aber auch bei normalen Laptops der Standard. Der Prozessor verfügt über Hyperthreading und Turbo-Boost. Der Basistakt beträgt 2,5 GHz, mit Turbo-Boost kann die CPU mit bis zu 3,1 GHz arbeiten. 

Im Cinebench-Test kann der Prozessor sein Potenzial ideal ausnutzen. Während des gesamten Multi-Core-Tests taktet die CPU mit ihrem Maximaltakt von 3,1 GHz. Das E570 liegt genau auf dem Niveau des Acer Aspire E5-575G, welches mit der selben CPU ausgestattet ist. Der Vorgänger E560 mit dem i7-6500U kann fast erreicht werden. Im Akkubetrieb ist keine Leistungsreduzierung feststellbar.

Mehr Informationen und Vergleiche mit anderen CPUs gibt es in unserer CPU-Benchmarkliste.

Die Systemperformance ist subjektiv sehr gut, längere Wartezeiten beim Arbeiten gibt es nicht. Auch im PCMark-Benchmark platziert sich das E570 im Vergleich zur direkten Konkurrenz fast an der Spitze, was vermutlich an der schnellen NVMe-SSD liegen dürfte.

Lenovo verbaut eine 256-GB-SSD. Es handelt sich um eine schnelle PCIe-NVMe-SSD von Toshiba mit der Modellnummer THNSF5256GPUK. Sie ist wesentlich schneller als die in den Konkurrenzgeräten verbauten SATA-III-SSDs, was sich auch in den Benchmarks wiederspiegelt. Der eigene Vorgänger E560 mit der günstigen und langsamen CM871-SSD von Samsung kann deutlich übertrumpft werden.

Die GeForce GTX 950M, die in unserem Testgerät verbaut ist, ist eine Grafiklösung der oberen Mittelklasse. Wobei man sagen muss: der letztjährigen oberen Mittelklasse. Schließlich kommen immer mehr Pacal-basierte GPUs auf den Markt wie die GeForce GTX 1050. Die 950M basiert dagegen noch auf der Maxwell-Architektur. 

Die 640 Shader-Einheiten verfügen über einen Maximaltakt von 914 MHz, dieser wird in den Benchmarks auch erreicht. Im 3DMark-Test platziert sich das E570 nicht nur deutlich vor dem eigenen Vorgänger, der noch mit einer AMD-GPU ausgestattet war (AMD Radeon R7 M370), auch das HP ProBook 450 G4 mit GeForce 930MX wird klar abgehängt. Wie schon bei der CPU ist keine Leistungsreduzierung im Akkubetrieb feststellbar.

Auch hier verweisen wir auf die GPU-Benchmarkseite, wo der Vergleich mit weiteren Grafikchips möglich ist.

Dank der GPU, die für ein Gerät, das eigentlich ein Business-Notebook ist, schon relativ stark ist, sind auch aktuelle Spiele durchaus möglich. Wobei man bei ganz aktuellen Titeln auf die höchsten Detailstufen natürlich verzichten muss, bei älteren Spielen sind dagegen auch diese möglich. Wer noch mehr Grafikperformance will, der muss sich schon eher bei den Gaming-Laptops oder mobilen Workstations umsehen, die aber auch entsprechend teurer, schwerer und größer sind.

Im Idle-Zustand ist der Lüfter dauerhaft abgeschaltet, so wie es sein sollte. Unter Last dagegen springt der Lüfter gut hörbar an, wobei er keine allzu nervige Lautstärke erreicht. Das Lüftergeräusch ist nicht hochfrequent, Pulsing oder ähnliches war bei unserem Testgerät nicht festzustellen.

Die andere mögliche Lärmquelle, die HDD, ist bei unserem Gerät nicht vorhanden. Hat man ein E570 mit HDD, dann muss man wohl auch im Idle-Zustand mit einem dauerhaften Rauschen leben.

Ohne Last bleibt das Gerät nicht nur leise, sondern auch kühl. Die CPU ist ja relativ energiesparend und produziert nicht viel Hitze im Vergleich mit leistungsstärkeren Quad-Core-Prozessoren. Außerdem bleibt die GeForce-GPU als weitere Hitzequelle im Idle-Zustand  auch deaktiviert. Das ändert sich natürlich unter Last, hier steigen die Temperaturen stark an, an einigen Stellen erreichen sie fast 50° C an der Unterseite.

Im Stresstest mit FurMark und Prime95 lässt sich weiterhin feststellen, dass das Kühlsystem der gleichzeitigen Auslastung von Prozessor und GPU nicht gewachsen ist. Am Anfang taktet die CPU mit ihrem Turbo-Takt von 3,1 GHz. Nach wenigen Minuten sinkt dieser auf 2,8 GHz, was aber immer noch über dem Grundtakt liegt. Doch nach etwa 15 Minuten ändert sich die Situation: Der Prozessor erreicht 91° C, die Maximaltemperatur, die im Stresstest erreicht wurde. An diesem Punkt taktet die CPU sofort runter, temperaturbedingtes Throttling setzt ein. Die CPU fällt auf 1,4 GHz, wo sie dann auch zunächst verweilt, während der Prozessor langsam wieder abkühlt. Nachdem sie etwa 65° C erreicht hat, taktet die CPU plötzlich wieder hoch auf 3,1 GHz, nur um dann wieder auf 1,4 GHz abzustürzen, sobald 91° erreicht werden. Das hat sich während des einstündigen Stresstests mehrmals so wiederholt. Auch die GPU taktet runter. Schon kurz nach Beginn des Tests taktet sie runter auf etwa 700 MHz statt 915 MHz.

Ein direkt nach Abschluss des Stresstests durchgeführter Cinebench-Test führte zu einem Ergebnis auf dem normalen Niveau.

Eines der Features, die das E570 auch Richtung Multimedia-Segment schieben, sind die Lautsprecher. Die großen Stereo-Lautsprecher, die oberhalb der Tastatur platziert sind, stammen nämlich von JBL. Ihre Maximallautstärke kann überzeugen, der Ton ist nicht verzerrt auf höheren Lautstärkestufen. Einziges echtes Manko: Bass haben die Lautsprecher nicht, aber das trifft auf die meisten Notebook-Lautsprecher zu.

Für einen Film unterwegs, zum Beispiel wenn man in einem Hotel ist, taugen die Lautsprecher durchaus. Für ein noch besseres Ergebnis kann man natürlich immer zu externen Lautsprechern oder Kopfhörern greifen.

(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.7 dB) Bass 100 - 315 Hz (-) | kaum Bass - 16.8% niedriger als der Median (-) | keine lineare Bass-Wiedergabe (16.4% Delta zum Vorgänger) Mitteltöne 400 - 2000 Hz (±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.1% abweichend (±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.5% Delta zum Vorgänger) Hochtöne 2 - 16 kHz (+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.7% abweichend (+) | sehr lineare Hochtöne (6.5% Delta zum Vorgänger) Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz (±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.8% Abstand zum Median) Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse » 51% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 40% schlechter » Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 3%, durchschnittlich ist 17%, das schlechteste Gerät hat 41% Im Vergleich zu allen Geräten im Test » 35% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 57% schlechter » Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 3%, durchschnittlich ist 20%, das schlechteste Gerät hat 65%

(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.6 dB) Bass 100 - 315 Hz (±) | abgesenkter Bass - 11.3% geringer als der Median (±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (14.2% Delta zum Vorgänger) Mitteltöne 400 - 2000 Hz (+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.4% abweichend (+) | lineare Mitten (5.5% Delta zum Vorgänger) Hochtöne 2 - 16 kHz (+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2% abweichend (+) | sehr lineare Hochtöne (4.5% Delta zum Vorgänger) Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz (+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (9.3% Abstand zum Median Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse » 4% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 95% schlechter » Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 50% Im Vergleich zu allen Geräten im Test » 3% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 97% schlechter » Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 3%, durchschnittlich ist 20%, das schlechteste Gerät hat 65%

Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)

Das Testgerät zeigt sich im Idle-Zustand sehr sparsam und schneidet besser als alle aufgeführten Konkurrenten ab. Anders sieht es natürlich unter Last aus. Die GeForce GTX 950M erhöht den Stromverbauch im Vergleich zu den anderen Geräten stark. Allerdings muss man sagen, dass das E570 auch hier keinesfalls schlecht abschneidet: Das Acer E5-575G, welches mit der gleichen GPU- und CPU-Kombo ausgestattet ist, verbraucht unter maximaler Last wesentlich mehr.

Das Netzteil ist mit 90 Watt mehr als ausreichend dimensioniert.

Lenovo verbaut einen Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 41 Wattstunden. Dieser Akku bockt das Gerät leicht auf.  Alternativ bietet Lenovo einen kleineren 32-Wattstunden-Akku (Lithium-Polymer) an, dieser bockt das Gerät vermutlich nicht auf.

Eigentlich sollte man meinen, dass das E570 wegen des kleinen Akkus keine sehr guten Laufzeiten erreicht. Allerdings ist es wie schon erwähnt recht energiesparend. Deshalb fallen die Laufzeiten relativ gut aus. 7 Stunden und 42 Minuten im WLAN-Test sind ein angemessenes Ergebnis für ein günstiges Notebook. Deutlich besser ist das Dell Latitude 3570, dieses verfügt aber auch über einen wesentlich größeren 65-Wh-Akku.

Das E570 hat eigentlich eine Menge Qualitäten, die für das erste 15,6-Zoll-Kaby-Lake-ThinkPad auf dem Markt sprechen: Die guten Eingabegeräte sind ein gewichtiges Argument. Beim Display leistet sich Lenovo keine größere Schwäche, der eingeschränkte Farbraum ist bei einem günstigen Gerät eher noch zu entschuldigen, sofern das Display sonst gut abschneidet (was es tut). Die Wartung gestaltet sich ziemlich einfach beim E570, die guten Lautsprecher und die vergleichsweise starke Grafikkarte geben dem Gerät Multimedia-Qualitäten. Zudem muss man feststellen: Das Gerät bleibt im Idle-Zustand und bei geringer Last immer kühl und leise.

Leider leistet sich Lenovo aber einige Schnitzer: Die Platzierung der Ports ist mehr als suboptimal, obwohl es trotz DVD-Laufwerk wohl ein Leichtes gewesen wäre, die Anschlüsse anders anzuordnen. Unter Last drosselt das Gerät die CPU und die GPU heftig, hier hätte das Kühlsystem einfach stärker sein müssen. Zuletzt kommt man nicht drumherum, das Gehäuse negativ zu erwähnen: Insbesondere das Displaygehäuse überzeugt weder von der Verarbeitung noch von der Stabilität her.

Schade, dass Lenovo sich bei der Verarbeitung solche Patzer leistet. An sich ist das E570 vor allem für Studenten ein sehr interessantes Gerät – allerdings könnte hier der kleinere Bruder E470 eventuell noch attraktiver sein.

Insgesamt kann man für das E570 wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses dennoch eine Empfehlung aussprechen. Als Zielgruppe kann es vor allem für Studenten und Privatnutzer, die ein Notebook mit guten Eingabegeräten wollen, interessant sein. Ist man allerdings kein Student, dann ist das Preis-Leistungs-Verhältnis auch nicht ganz so gut: Die festen Konfigurationen starten bei 750 Euro, dafür gibt es aber auch keine SSD, sondern nur die 1-TB-HDD und auch keine dedizierte GPU. Bei Lenovo selbst bekommt man für das Geld immerhin auch die schwächere 940MX. Das HP ProBook 450 G4 startet insgesamt günstiger, dafür muss man bei diesem aber auch mit einem schlechten TN-Display vorlieb nehmen.

Lenovo ThinkPad E570-20H6S00000 - 2017-02-03 03.02.2017 v6(old) Benjamin Herzig